Autor: Andrea Haunold
Die Kirschessigfliege ist ein aus Asien stammender Schaderreger, der in Österreich erstmals 2011 nachgewiesen
wurde und inzwischen großräumig verbreitet ist. Die Ausbreitung über kurze Strecken erfolgt durch Flug der mobilen Adulten, über lange Strecken durch Transport befallener Früchte.
Die Kirschessigfliege gehört zur Familie der Taufliegen (Drosophilidae). Die Adulten sind 2 bis 3 mm groß, hellbraun und besitzen rote Augen. Die Männchen haben einen auffälligen schwarzen Fleck auf den durchsichtigen Flügeln, wodurch sie sich von heimischen Essigfliegen unterscheiden. Die Larven sind weiße, beinlose Maden.
Während heimische Essigfliegen ihre Eier in überreife, faulende Früchte ablegen, nutzt die Kirschessigfliege gesunde, weichschalige Früchte, die sich im heranreifen befinden. Befallen Früchte zeigen stichartige Beschädigungen, die durch die Eiablage entstehen. Im Inneren der Frucht ernähren sich die Larven von Fruchtfleisch, wodurch die Früchte matschig werden. Zusätzlich können Sekundärinfektionen durch Pilze oder
Bakterien vorkommen. Von wirtschaftlicher Bedeutung ist die Kirschessigfliege für den Obst und Weinbau, wobei Kirschen und Beerenfrüchte besonders gefährdet sind.

Des Weiteren sind heimische Wildobstarten
wie z.B. Holunder, Hartriegel oder Wildrosen betroffen. Bei Temperaturen um 25°C kann die Entwicklung vom Ei bis zur erwachsenen Fliege in ca. acht Tagen vonstattengehen.
Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehören:
a. Regelmäßige, vollständige Ernte („Erntehygiene“). Früchte, die nicht vermarktet bzw. gegessen werden können, luftdicht verpacken und in die Sonne legen oder einfrieren, um die Larven abzutöten. Ungeerntetes Obst ist eine Keimzelle für die Ausbreitung.
b. Für trockene, gut durchlüftete Bestände sorgen. Die Kirschessigfliege fühlt sich in einem
feuchten, schattigen Milieu am wohlsten.
Gezielte Maßnahmen: