Autor: GM Klaus Wenzel

Warum ist Fruchtfolge wichtig?

Fruchtfolge bezeichnet den Wechsel der angebauten Pflanzen von Jahr zu Jahr. Unterschiedliche Gemüsesorten haben unterschiedliche Ansprüche an den Boden und entziehenihm verschiedene Nährstoffe.
Bleibt eine Kultur über mehrereJahre auf derselben Fläche, erschöpft sich der Boden einseitig und Schädlinge oder Krankheiten können sich ausbreiten. Durch eine erfolgreiche Fruchtfolge bleibt der Boden gesund und produktiv.

Pflanzen, die den Boden auslaugen

Einige Pflanzen entziehen dem Boden besonders viele Nährstoffe und hinterlassen ihn „müde“. Dazu gehören vor allem Starkzehrer-Pflanzen, die viel Stickstoff und andere Nährstoffe wie Kali und Phosphorfür ihr Wachstum benötigen:
Paradeis, Kohlarten (z. B. Brokkoli, Weißkohl, Blumenkohl), Zucchini und Kürbis, Gurken, Mais, Paprika und Chili.
Wenn diese Pflanzen Jahr für Jahr an derselben Stelle stehen, laugen sie den Boden aus und
erhöhen das Risiko für Bodenkrankheiten, wie z. B. die Kohlhernie bei Kreuzblütlern.

Pflanzen, die den Boden regenerieren

Glücklicherweise gibt es auch „Bodenaktivierer“: Pflanzen, die den Boden verbessern oder seine Struktur schonen. Diese Gründüngungspflanzen oder
Schwachzehrer hinterlassen ihn lockerer, reicher an organischer Substanz und manchmal sogar mit zusätzlichen Nährstoffen:
Hülsenfrüchte (z. B. Erbsen, Bohnen, Lupinen):

Diese Pflanzen binden durch Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft und reichern den Bodenan. Sie sind ideal als Vorkultur.
Feldsalat und Spinat: Schonende Schwachzehrer, die den Boden kaum belasten.
Phacelia (Bienenfreund): Eine beliebte Gründüngungspflanze, die den Boden lockert und
Unkraut unterdrückt.
Ringelblumen: Diese Blühpflanzen verbessern die Bodenstruktur und wirken gegen Nematoden (Schädlinge).

Der ideale Fruchtfolge-Plan

 Ein einfaches Prinzip der Fruchtfolge besteht darin, die Pflanzenin Starkzehrer, Mittelzehrer und
Schwachzehrer zu unterteilen. So kann sich der Boden zwischendurch erholen:
1. Jahr: Starkzehrer pflanzen:
Paradeis, Kürbis, Kohlarten oder Zucchini. Vorher den Boden mit Kompost oder organischem Dünger anreichern.
2. Jahr: Mittelzehrer anbauen:
Karotten, Rote Bete, Salat oder Zwiebeln. Sie entziehen dem Boden weniger Nährstoffe.
3. Jahr: Schwachzehrer und Gründüngung einsetzen: Spinat, Kräuter oder Leguminosen wie Bohnen. Nach der Ernte kann die Fläche mit Gründüngung (z. B. Phacelia oder Senf) bepflanzt werden, um den Boden für das nächste
Jahr vorzubereiten

Gärtnermeistertipps für die Fruchtfolge

Beetaufteilung: Teile deinen Gemüsegarten in mehrere Beete auf, damit der Wechsel der Pflanzen übersichtlich bleibt.
4 Beete wie in einem Bauerngarten würden dabei eine optimale Fruchtfolge liefern können.
Keine Monokulturen: Pflanzen aus derselben Familie nicht mehrere Jahre hintereinander am selben Standort anbauen (z. B. Kohlgewächse).
Zwischenkulturen nutzen: Zwischen den Hauptkulturen kannst du schnell wachsende Schwachzehrer wie Radieschen oder Salat anbauen.
Knoblauch oder Erbsen würden als Zwischenkultur den Boden sehr verbessern.

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