Autor: Redaktion
Kaum eine andere Pflanze, die in unseren Breiten kultivierbar ist, unterliegt gleichzeitig dem Ruf des Illegalen
und ihrer wertvollen Eigenschaften. Um das Bild als Faserpflanze, medizinisch bedeutsame und leider auch im
Missbrauch genutzte Pflanze zu versachlichen, beschäftigen wir uns etwas genauer mit ihr und wollen damit,
bevor der im Trend liegende Anbau von Hanfpflanzenerfolgt, ein paar Hintergründe vermitteln.
Biologie
Die Gattung Hanf (cannabis ssp.) gehört zur Familie der Hanfgewächse (cannabaceae), damit wiederum zur Ordnung der Rosengewächse. Sie umfasst 3 Formen: Kulturhanf cannabis sativa, Indischer Hanf cannabis indica und Wildhanf cannabis ruderalis. Dem Kulturhanf gehören alle Züchtungen für die Nutzung als Faser- und
Ölhanf an, für den er sich durch seinen langen, geraden Wuchs und geringe THC-Gehalte (die berauschende Substanz Tetrahydrocannabidiol) eignet. Der Indische Hanf ist in der Wuchsform kleiner und gedungener, besitzt wesentlich mehr Harzdrüsen und produziert mehr THC, der Wildhanf ist überhaupt nur 30 bis 60 cm groß und eignet sich weder für Fasergewinnung oder medizinische Nutzung. Hanf ist zweihäusig, es gibt also weibliche und männliche Pflanzen, selten gibt es monözische Hanfpflanzen mit weiblichen und männlichen Blüten.
Als Kurztagspflanze wächst sie während des Sommers vor allem „ins Kraut“, erst Mitte September werden in unserer Klimazone die Blüten gebildet. Als Windbestäuber ist Hanf nicht auf Insekten angewiesen, der Pollen ist aber für Biene & Co eine interessante Proteinquelle. Hanf ist einjährig und nicht winterhart.
Die nutzbaren Inhaltsstoffe

Die Hanffasern sind das reißfesteste Naturmaterial (achtmal stärker als Leinen), auch noch im feuchten Zustand belastbar und deshalb für die Schifffahrt und viele Anwendungen jahrhundertelang unentbehrlich. Die Fasern sind im Stängel eingebettet und werden ähnlich wie beim Flachs durch Röstung und Brecheln von den holzigen Teilen („Schäben“) getrennt. Als Dämmstoff und in der Textilindustrie werden die Hanffasern verwendet, auch in Verbundwerkstoffen für die Autoindustrie genutzt. Die Schäben (ca. 2/3 der Stängelmasse) sind als Einstreumaterial im Handel.
Aus den Samen der Hanfpflanze wird Hanföl gepresst, mit der Kaltpressung ergibt sich bei einem Ölgehalt der Samen von 30 bis 35% ein Hektarertrag von 180 bis 350 Liter Hanföl. Das gelb-grünliche Öl riecht krautig, hat einen nussigen Geschmack und zeichnet sich durch den hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) für die gesundheitsbewusste Ernährung aus. Auch die Hanfsamen an sich eignen sich wegen ihres hohen Anteils von ungesättigten Fettsäuren, Linolsäure, Mineralstoffe und Eisen zum gesunden Genuss, sie sind außerdem leicht verdaulich.
Anbau
Hanf wächst in verschiedensten Klimazonen und wird deshalb weltweit kultiviert. China……