Autor: ÖR Ing. Josef Ulz
Rund vier Fünftel unserer Blütenpflanzen sind zu ihrem Weiterbestand auf eine Insektenbestäubung angewiesen. Durch ihre schon im Frühjahr vorhandene große Individuenzahl, ihre Blütenstetigkeit sowie die Möglichkeit ihres mobilen Einsatzes nimmt die Honigbiene eine besondere Stellung unter den bestäubenden Insekten ein. So kann ein Bienenvolk bei Schönwetter bis zu 40 Millionen Blüten pro Tag besuchen und somit auch bestäuben. Dabei stellt die Honigproduktion nur einen geringen Teil des Wertes dar, welche die Honigbiene zum drittwichtigsten volkswirtschaftlichen Nutztier nach Rind und Schwein macht.
Durch die Bestäubungstätigkeit unserer Bienen in der Landwirtschaft und hier im speziellen im Obst-, Gemüse und Gartenbau sowie in der Saatguterzeugung werden Werte geschaffen, welche den Erlös aus gewonnen Bienen-produkten um das Zehn- bis Fünfzehnfache übersteigt. In Österreich wird diese Leistung mit ca. 2 Milliarden Euro geschätzt.
Haben Bienen alsoein Bestäubungsmonopol gegenüberanderen Insekten?
Wenn man die eindrucksvollen Zahlen der Honigbienen als bestäubendes Insekt hernimmt, würde man sofort mit
einem „ja“ antworten. Bei genauerem Hinsehen und Zählungen können Unterschiede in der Art der bestäubenden Insekten festgestellt werden. So konnten weitab von Bienenvölkern unter den Besuchern von Obstblüten bis zu
80% Wildbienen und auch Hummeln festgestellt werden.
In Erdbeerkulturen waren weitab von Bienenvölkern Wildbienen mit 72% häufiger auf den Blüten zu finden als Honigbienen mit 28%.
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