Autor: ÖR Ing. Josef Ulz

 

Wildbiene auf Schafgarbe

Warum Jungvolkbildung?
Eine laufende Verjüngung und somit Ergänzung des Völkerbestandes sollte ein fester Bestandteil jeder erfolgreichen Imkerei sein. Der Vorteil dabei, dass sich Bienenvölker leicht und bei Notwendigkeit in großer Anzahl vermehren lassen. Eine Verdoppelung oder sogar Verdreifachung der Völkeranzahl in der Bienensaison wäre möglich, wenn man auf einen Teil des Honigertrages verzichtet. Bei konsequenter Umsetzung der Jungvolkbildung wird die Möglichkeit geschaffen, nicht entsprechende Völker aufzulösen und durch gesunde, ertragsfähige Jungvölker zu ersetzen oder Überschüssige zu verkaufen.

Kehrschwarmbildung

Eine sehr beliebte und effiziente Art der Jungvolkerstellung ist die Kehrschwarmbildung. In der Aufwärts-entwicklung ist die Erstellung nur dann sinnvoll, wenn überschüssiges Bienenmaterial vorhanden ist
und der Ertrag dadurch nicht wesentlich geschmälert wird. Kehrschwärme sollten grundsätzlich nur mit begatteten Königinnen erstellt werden. Der wesentliche Vorteil dieser Art der Jungvolkbildung liegt
darin, dass beim Aufbau eines Kehrschwarmes keine ausgebauten Waben erforderlich sind. Zeitlich gesehen kann ein Kehrschwarm erst gebildet werden, wenn begattete Königinnen zur Verfügung stehen. In unseren Regionen ist dies frühestens ab Mitte Mai möglich. Zu dieser Zeit ist auch die Schwarmstimmung am Höhepunkt angelangt und deshalb können Kehrschwarmbildung und Schwarmverhinderung sinnvoll verbunden werden.

Durchführung
Zur Bildung eines Kehrschwarmes benötigt man ein Schwarmkistchen sowie einen Abkehrtrichter. Eine begattete Königin wird in einem Käfig unter festem Verschluss in das Kistchen gehängt. Danach fegt man junge Bienen vom Honigraum in das Kistchen, welche mit Hilfe eines Wasserzerstäubers leicht angesprüht wurden, um ein Wegfliegen zu verhindern.

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